Nachtflugberechtigung – Sicher navigieren zwischen Abenteuer und Herausforderung
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen als Pilot im Cockpit. Vor Ihnen färbt sich der Himmel langsam orange, die letzten Sonnenstrahlen verschwinden am Horizont. Ein Gefühl von Abenteuer, aber auch eine Herausforderung – die Nachtflugberechtigung. Der Nachtflug stellt besondere Anforderungen an den Piloten: reduzierte Sichtverhältnisse, kaum natürliche Orientierungshilfen und nur die Instrumente sowie künstliche Beleuchtung, geben Ihnen Sicherheit.
Mit der Nachtflug-Qualifikation die Fähigkeiten für Nachtflüge erweitern
Jeder Privatpilot, der diese Herausforderung annimmt, steht zunächst vor der Voraussetzung für die Nachtflugberechtigung. Mit der ACC Flugschule werden Sie gezielt auf diese spezielle Aufgabe vorbereitet. Die Nachtflugberechtigung NVFR (Night Flying Qualification, NFQ) erweitert Ihre Fähigkeiten, mit dem Ziel Ihr Flugzeug sicher durch die Dunkelheit zu steuern.
Sprechfunk BZF I - Sprachliche Anforderungen und Funkdisziplin in der Nachtflugausbildung
Die Kommunikation mit der Flugsicherung nimmt im Verlauf der Nachtflugausbildung einen zunehmend hohen Stellenwert ein. Zu Beginn erfolgt der Funkverkehr häufig noch in deutscher Sprache über „Langen Information“. Mit fortschreitender Erfahrung und Flugpraxis übernimmt jedoch zunehmend die zuständige Radarstelle die Betreuung des Flugverkehrs. Ab diesem Zeitpunkt wird der Funkverkehr ausschließlich in englischer Sprache geführt – und das in deutlich höherem Tempo. Auf einer gemeinsamen Frequenz befinden sich dann Pilotinnen und Piloten unterschiedlichster Nationalitäten, beispielsweise aus Deutschland, England, China oder Indien. In diesem internationalen Umfeld ist eine präzise, standardisierte und professionelle Funkkommunikation unerlässlich. Sie trägt wesentlich zur Flugsicherheit und zum reibungslosen Ablauf im kontrollierten Luftraum bei.
Präzise Navigation durch die Dunkelheit
Während Ihrer Nachtflugausbildung lernen Sie, wie Sie sich auch unter den schwierigen Bedingungen zwischen dem Ende der bürgerlichen Abenddämmerung (End Evening Civil Twilight, EECT) und dem Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung (Begin Morning Civil Twilight, BMCT) sicher bewegen. In Deutschland bedeutet dies konkret, dass Sie etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang bis etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang des nächsten Tages fliegen. Sie lernen, sich auf Ihre Instrumente zu verlassen und navigieren präzise und sicher.
Gezielt und sicher zur Nachtflugberechtigung mit Ihren ACC-Ausbildern
Ob Sie die Nachtflugberechtigung PPL oder Nachtflugberechtigung LAPL anstreben – jeder Schritt bringt Sie Ihrem Ziel näher. Sie vertiefen Ihre Kenntnisse und erfahren, wie Sie Hindernisse erkennen, auf künstliche Beleuchtung reagieren und mit reduzierter Sicht umgehen. Ihre Ausbilder der ACC-Flugschule begleiten Sie bei jedem dieser Schritte und bereiten Sie optimal auf alle Situationen vor.
Die Voraussetzungen für den Erwerb der Nachtflugberechtigung für Flugzeuge im Überblick:
- Besitz einer gültigen Privatpilotenlizenz (PPLA)
- Besitz des Funksprechzeugnisses BZF I
- Teilnahme am theoretischen Unterricht
- Abschluss der theoretischen und praktischen Ausbildung innerhalb von 6 Monaten
- Absolvieren von insgesamt 5 Flugstunden bei Nacht, davon:
- mindestens 3 Stunden mit Fluglehrer
- mindestens 1 Stunde Überlandnavigation mit Fluglehrer (Streckenlänge mindestens 50 km)
- mindestens 5 Alleinstarts und -landungen bis zum vollständigen Stillstand
- Die Berechtigung wird nach Abschluss der Ausbildung in Ihre Lizenz eingetragen (keine praktische Prüfung erforderlich).
Wie unterscheidet sich die Navigation bei Nacht gegenüber dem Tag?
- Eingeschränkte Sicht: Durch die reduzierten Sichtverhältnisse ist der Pilot stärker auf Instrumente und technische Navigationshilfen angewiesen.
- Orientierung: Die Orientierung anhand natürlicher Landmarken ist nachts schwieriger. Deshalb gewinnen Navigationssysteme wie GPS, bodengebundene Navigationshilfen (z.B. VOR) sowie künstliche Lichtquellen (z.B. beleuchtete Gebäude oder Denkmäler) an Bedeutung.
- Instrumentennutzung: Eine vertiefte Kenntnis und sicherer Umgang mit den Cockpitinstrumenten sind notwendig, um Kurs und Position exakt zu bestimmen.
- Vertrauen aufbauen: Ein Ziel der Ausbildung ist es, Ihr Vertrauen in das Fliegen unter eingeschränkten Sichtverhältnissen zu stärken. Eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestzahl an Nachtflugstunden pro Jahr zur Aufrechterhaltung der Berechtigung gibt es nicht.
- Professioneller Sprechfunk: BZF I
Individuelle Nachtflugausbildung bei ACC – perfekt abgestimmt auf Ihren Zeitplan
Die Termine für die Ausbildung werden individuell vereinbart. Aufgrund geeigneter Sonnenuntergangszeiten eignen sich insbesondere die Monate von Oktober bis März für die Nachtflugausbildung. Bitte planen Sie zur Flugvorbereitung ca. 2 Stunden vor Abflug ein. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.